Monaco

(35.000 Einwohner auf nur 2 qkm! Davon nur 4.000 Monegassen!)

 

Allgemein:

Monaco ist kleines, unabhängiges Fürstentum im Südosten von Frankreich, an einer Bucht des Ligurischen Meeres. Im Norden, Osten und Westen ist es von dem französischen Departement Alpes-Maritimes umgeben. Das Fürstentum gilt als Prominentenurlaubsort und Steuerparadies.

 

Steuerparadies:

Wer die Staatsbürgerschaft bekommt, zahlt keine Einkommenssteuer. Allerdings haben Normalsterbliche selbst bei einem Jahreseinkommen von 150.000 Euro keine Chance auf Staatsbürgerschaft. Das derzeitige Minimum liegt bei etwa 500.000 Euro/Jahr. Darüber hinaus ist gewisser finanzieller "Rückhalt" nötig, da selbst 1 Zimmerappartements ca. 400.000 Euro oder mehr je nach Lage kosten.

 

Geschichte:

Von den Griechen gegründet und "Herakles Monoikos" genannt. 1297 kam es unter die Herrschaft Genuas: Francisco di Grimaldi hatte sich als Mönch verkleidet und bat nachts um Einlass, was ihm auch gewährt wurde. Als dann alle schliefen, öffnete er seinen ebenfalls als Gottesmänner verkleideten Kämpfern von innen das Tor zur Burg, die erobert wurde. Zwar konnte Genua nur wenige Jahre Monaco halten, doch sind seit 1308 zwei schwerterzückende Mönche die Wappenfiguren der Grimaldis zu Monaco. Name und Waffen der Grimaldis gehen auf den nächsten Thronfolger über.

Der Familienclan regiert im weiteren nach seiner Fasson: 1505 wurde Jean II. von seinem Bruder Lucien getötet, der wiederum von seinem Neffen. 1604 sahen sich die Seinen gezwungen, Honoré I. zwecks Lösung eines politischen Konflikts ins Meer zu werfen...

Darüber hinaus war das Regieren nicht leicht: diplomatisch geschickt jonglierten sie ihr kleines, aber einträgliches Reich durch Jahrhunderte der Besetzung oder Schutzherrschaft der Genueser, der Sarden, der Spanier und der Franzosen. Dabei gelang es ihnen, bis zum heutigen Tage mehr oder weniger autonom zu bleiben.

 

Glücksspiel und Steuerflucht:

Die französische Revolution veränderte auch die monegassischen Verhältnisse. 1848 erklärten sich die seit 500 Jahren zu Monaco gehörenden Städte Menton und Roquebrune frei und unabhängig. Die bisherige Haupteinnahmequelle des Fürstentums war somit versiegt.

Da im benachbarten Frankreich und Italien Glücksspiel verboten war, setzten die Grimaldis auf den Bau eines zunächst einfachen Casinos in Monte Carlo. Erst als der Direktor des Bad Homburger Casinos Francois Blanc im großen Stil investiert und Monaco an die Eisenbahnlinie angeschlossen wurde, fing es an, rentabel zu werden.

1873 untersagt Bismarck auch für das Deutsche Reich das Glücksspiel und somit war der Run auf das Casino in Monte Carlo nicht mehr zu bremsen. Nobelhotels, ein neues Casino, ein renommiertes Theater entstanden und 1911 starteten zum ersten mal die Rennwagen zur Rallye Monte-Carlo. Die Jahre waren golden. 1929 lancierte man den 1. Grand Prix von Monaco, damals noch ein staubiger Stadtkurs.

1933 bereitete die Machtergreifung Hitlers den Monegassen weniger schlaflose Nächte als das Ende des Glückspielverbotes in Frankreich und Italien. Das Monopol des Casinos von Monte-Carlo war gebrochen. Machte Ende des 19. Jahrhunderts die Casinoeinnahme noch 95% des Staatshaushaltes aus, sind es heute nur noch 4%. Allerdings sorgte man diesmal vor. Obwohl das Fürstentum von Frankreich abhängig war, hatte man Steuerhoheit und betrieb eine großzügige Politik, die hochkarätige Steuerflüchtige  der Welt anlockte und für entsprechende Einnahmen sorgte.

 

Monaco heute:

Seit 17.12.1962 eine konstitutionelle Monarchie. Regent ist Fürst Rainer III., der übrigens die Filmschauspielerin Gracia Patricia ehelichte, letztere kam bei einem Autounfall in Monaco ums Leben. Tochter Stephanie wählte als Beruf Popsängerin, wobei der Karriere sicher auch das Image als Prinzessin half.

Auf Druck Frankreichs wurden 1963 die Steuervergünstigungen weiter eingeschränkt, so dass sich der Hauptsitz Monaco heute nur für Hochverdiener lohnt.

Für Monaco bestehen nicht unerhebliche Verdienste aus Tourismus und Kongressen, insbesondere aber aus dem Immobiliengeschäft. Für viele Käufer ist allein die prestigeträchtige Adresse "Monaco" Anreiz, 500.000 Euro oder mehr hinzulegen. Ausländische Firmen mit Sitz Monaco zahlen 8% Gewerbesteuer, gewisser Mindestumsatz vorrausgesetzt.

Wegen vielfältiger finanzieller Verflechtungen gilt Monaco heute als einer der größten Finanz-Dienstleistungsbetriebe der Welt.

Viele Stellen der Stadt sind elektronisch überwacht und abgesichert, von Juweliershops bis Aufzüge. Auch patrouilliert Zivilpolizei. Von daher auch keine Kleinkriminalität wie Autoaufbrüche, Einbrüche oder Drogenhandel im kleinen Stil.

 

Sehenswertes:

Die Altstadt Monaco-Ville oberhalb der breiten Hafenbucht auf einem Felsrücken. Hier kann man die Wachen vor dem Palast beobachten, in der neoromanischen Kathedrale am Grab von Gracia Patricia verweilen, das ozeanographische Museum besuchen oder einfach nur den schönen Blick auf die Stadt genießen.

Am Rande Monacos gibt es einen botanischen Garten mit zahlreichen Kakteen aus aller Welt.

Im Casinoviertel gibt es das Hotel de Paris, das Cafe de Paris und neben vielen Brunnen und Geschäften natürlich auch das Casino.

Viele interessante Dinge kann man auch bei einem Rundgang auf der eigentlichen Rennstrecke entdecken, die man eventuell im Fernsehen während einem Rennen schon mal gesehen hat.

Etwas weiter östlich gibt es dann noch eine schöne Badebucht sowie den Sportclub der oberen Zehntausend.