Budapest - Ungarn






Die ungarische Hauptstadt Budapest liegt zu beiden Seiten der Donau, die hier von insgesamt sechs großen Straßenbrücken und zwei Eisenbahnbrücken überspannt wird.

Budapest wird von der Donau in Nord-Süd-Richtung geteilt: Am westlichen, bergigen Ufer liegen die Stadtteile Buda (deutsch: Ofen) und Óbuda (deutsch: Alt-Ofen), am östlichen, flachen Ufer der Stadtteil Pest. Die Margareteninsel in der Donau dient als Park, Sport- und Freizeitgelände.

 


Budaseite

Auf der Budaseite am Hang des Budaer Gebirges befindet sich die (mehrfach zerstörte, wiederaufgebaute und erweiterte) Königsburg (früheste Bauten aus dem 13. Jahrhundert, 1892-1904 Erweiterungsbauten). Auf dem Burgberg befinden sich weiterhin die Krönungskirche St. Matthias der ungarischen Könige (1255-1269 erbaut, im 16./17. Jahrhundert als Moschee genutzt und im 19. Jahrhundert neugotisch wiederhergestellt), die beliebte Fischerbastei (1901-1905 im „Zuckerbäckerstil” errichtet), das Alte Rathaus (1692-1774) sowie einige Thermalquellen und türkische Bäder. Das Burgviertel und das Donauufer wurden 1987 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Im Juni 2002 wurde die Welterbestätte auf ein größeres Stadtensemble ausgedehnt, wozu auch der Prachtboulevard Andrássy út in Pest gehört.

 

Pester Seite

Die Pester Seite erstreckt sich am flachen östlichen Ufer der Donau. Die baumbestandenen Boulevards und die weiten Plätze von Pest machen Budapest zu einer der schönsten Hauptstädte Europas. Auf dieser Seite befinden sich das neugotische Parlamentsgebäude (1884-1904), das Jugendstilgebäude der Ungarischen Nationalbank (1900-1905), das klassizistische Nationalmuseum (1837-1847, hier ist die Stephanskrone ausgestellt) sowie die Loránd-Eötvös-Universität (1715-1772 als Paulinerkloster erbaut). Budapest ist der Sitz von sechs Universitäten, fünf weiterer Hochschulen sowie der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (1825 gegründet).
Die Pester Seite der Stadt besticht durch ihre Vielfalt an herrlichen Kaffeehäusern (Kávéház) – darunter das „Gerbeaud” (Vörösmarty ter), das „New York” (Erzébet körút) und das „Gundel” im Park Városliget – sowie durch die musikalische Geschichte der Stadt: Die 1884 eröffnete Staatsoper war das Lebenswerk des Architekten Miklós Ybl (1814-1891) und gilt als schönste Oper Europas. Die Franz-Liszt-Akademie besitzt Weltruf. Weiterhin bietet Budapest mehr als 20 Theater, darunter das Nationaltheater, das Operettentheater und das Erkel-Theater (1911). In Budapest wirkten u. a. Franz Liszt, Gustav Mahler, Béla Bartók und Zoltán Kodály.
 

 

 

Brücken in Budapest

Buda und Pest sind durch sechs Brücken miteinander verbunden, die zu den schönsten und eindrucksvollsten Bauwerken der Stadt gehören: Margit híd (Margaretenbrücke, 1872-1876), Lánchid (Kettenbrücke, 1839-1849), Erzébet híd (Elisabethbrücke, 1897-1903), Szabadság híd (Freiheitsbrücke, 1894-1899), Petöfi híd sowie Lágymányosi híd (1996, eine der größten Hängebrücken Europas). Budapest besitzt eine der ältesten U-Bahnen in Europa (1896 eröffnet). Unter den wunderschönen Bädern von Budapest sticht vor allem das Gellért-Hotel (1912-1918) mit seiner Badeanlage im Jugendstil hervor.
 

 



   
Geschichte

Um 10 v. Chr. errichteten die Römer ihre Kolonie Aquincum an der Stelle des heutigen Buda in der Nähe einer noch älteren Siedlung. 376 n. Chr. fielen die Wandalen ein und eroberten Aquincum. Für die nächsten 500 Jahre siedelten Slawen, Awaren und andere Völker an der Stelle des heutigen Buda und Pest. In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts nahmen die Magyaren diese Siedlungen ein. 1241 wurden Buda und Pest von den Mongolen zerstört. 1247 ließ König Béla IV. von Ungarn in Buda die erste königliche Burg errichten. Buda wurde 1361 Hauptstadt Ungarns, während Pest zu einem führenden Wirtschaftszentrum wurde. Während der türkischen Invasion Ungarns wurde Pest 1526 eingenommen, Buda 1541. Als ein Staatenbündnis unter österreichischer Führung die Türken 1686 besiegte, waren beide Städte fast vollständig zerstört. Aufgrund ihrer günstigen Lage an der Donau erholten sie sich jedoch schnell.
1872 vereinten sich Buda und Pest zu der modernen Stadt Budapest. Im 2. Weltkrieg, nach 50-tägiger Belagerung, wurde Budapest am 13. Februar 1945 von Truppen der Roten Armee eingenommen. 1956 kam es in Budapest zu einem Volksaufstand gegen die sowjetisch beherrschte Landesregierung. Einige Stadtviertel wurden dabei schwer beschädigt.

 

   

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Anker- Palast


Der "Anker-Palast" am Deák Ferenc tér. Ehemals gehörte er einer Versicherungsfirma und heißt so, da er einen kompletten Straßenzug in Form eines Ankers einnimmt.



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Burgpalast

Der Burgpalast ist das mächtigste Gebäude Budapests und nahezu von jedem Punkte der Innenstadt aus zu sehen. Die Burg wurde in den Jahren 1247-1265 zum 1. Mal erbaut, 1541 beim Einfall der Türken und 1578 durch eine Explosion zerstört. Im 18. Jhd. entstand an der Stelle auf dem Burgberg erst ein kleiner Barockpalast; anschließend wurde ein 304 m langer Flügel im Stil des Neobarock angebaut. Im 2. Weltkrieg wurde der Palast beim Angriff der Roten Armee auf die deutsche Besatzung erneut zerstört und Ende der 40 er Jahre wurden die Fassaden der Burg rekonstruiert. Im Burgpalast befindet sich u.a. das Nationalmuseum mit Werken der ungarischen Malerei vom Mittelalter bis zur Gegenwart und das Budapester Historische Museum, in dem vor allem archäologische Fundstücke gezeigt werden, die beim Wiederaufbau der Burg nach dem 2.Weltkrieg ausgegraben wurden. Alle vier Stunden wird ein Videofilm über die Geschichte der Stadt gezeigt. Sehenswert ist außerdem die National-bibliothek mit der größten Büchersammlung Ungarns.

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Burgviertel

Die nördlich vom Burgpalast liegende Bürgerstadt, das Burgviertel, kann man zwischen seinen beiden Eingängen auf einem etwa 3 km langen Stadtbummel durch die schönen Gäßchen bequem kennenlernen. Das einheitliche barocke Stadtbild entstand bis Mitte des 18. Jhd. 1874 wurde die Festungsfunktion offiziell aufgehoben und die Modernisierung begonnen. Das restaurierte Burgviertel ist heute ein Kunst-, Kultur- und Fremdenverkehrszentrum. Neben den größten Museen im Burgpalast sind im Burgviertel unzählige kleinere Museen und Sammlungen zu besichtigen: das kriegshistorische Museum, das Apothekenmuseum Zum Goldenen Adler, das Ungarische Museum für Handel und Gastgewerbe, ein Mittelalterliches Jüdisches Bethaus, das Telefonmuseum, das Museum der Musikgeschichte und die Burggrotte.



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Café New York

Das Café New York/Hungária befindet sich im Erdgeschoß des New-York Palastes. Das Café wurde 1894 als Begegnungstätte für Künstler, Schreiberlinge, Denker und Müßiggänger eröffnet. Das New York war bis Ende der zwanziger Jahre „der“ kulturelle Treffpunkt der Stadt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es geschlossen und an ein Sportgeschäft vermietet. Erst Mitte der fünfziger Jahre eröffnete man es mit dem Namen „Hungária“. Heute ist das Kaffeehaus mit seinen vielen Spiegeln, Fresken, Säulen und Leuchten ein Touristentreffpunkt.

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St. Stephans Kirche


Die größte Kirche von Budapest faßt 8500 Personen und wurde unter schwierigen Umständen gebaut. Die eben erst begonnen Erdarbeiten wurden zuerst durch den Freiheitskampf von 1848/49 unterbrochen, dann wurden die 1851 bereits in Angriff genommenen Bauarbeiten durch den Tod zweier Architekten verzögert und außerdem stürzte noch die Kuppel ein. Schließlich wurde das Gotteshaus, dessen Grundriß einem griechischen Kreuz entspricht, 1905 eingeweiht. 1931 wurde ihm der Rang „Basilica minor“ verliehen. Ihre Ausmaße sind imposant: Länge 86 m, Breite 55 m, eingebaute Grundfläche insgesamt 4147 qm, Kuppelhöhe 96 m. In dem Turm auf der rechten Seite befindet sich die größte, 9 Tonnen schwere Glocke Ungarns.
Dummerweise hat sich während der Bauzeit das Stadtbild verändert, weshalb nun die Rückseite zur Prachtstraße gewandt ist.



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Donauknie

Die im 13. Jhd. vollendete Burg war Schauplatz zahlreicher geschichtlicher Ereignisse. Sie diente erst als Gefängnis und später als passender Aufenthalt bei Jagdausflügen. Im 14 Jhd. ließen die Anjou Könige unterhalb des Berges einen Palast erbauen, der im 16. Jdh. unter König Matthias noch verschönert wurde. Heute sind noch der ehemalige Königspalast mit Stilelementen aus Romanik, Gotik und Renaissance sowie der durch Ausgrabungen freigelegt und restaurierte Prunkhof aus dem 15. Jhd. mit Renaissance- Springbrunnen und auf der höher gelegenen Terrasse ein Prunkhof mit Löwenbrunnen. Zahlreiche Säle der einst 600 m langen und 150 m breiten Schloßanlage wurden freigelegt. In der Nähe der Schiffsstation befindet sich der Salomonturm, ein sechseckiger Wohnturm, ehemals um 1250 als Befestigungsanlage für die obere Burg erbaut.
Von hier hat man eine schöne Aussicht auf das Donauknie.


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Elisabethbrücke

Die Brücke wurde nach der 1898 ermordeten Königin benannt. Die heutige, 380 m lange, weiße Kabelbrücke wurde 1964 dem Verkehr übergeben. Die erste Elisabethbrücke, die mit einem einzigen Bogen die Donau überspannt hatte, war 1903 eröffnet worden und blieb bis 1926 die größte Brücke dieser Art in Europa. Im Jahr 1945 wurde sie von den Deutschen gesprengt. Sie ist heute die einzige Brücke in Budapest, die nicht in ihrer ursprünglichen Form weitergebaut wurde. Unter Verwendung der alten Brückenpfeiler entstand hier eine breitere modernere Brücke.




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Fischerbastei

Die Fischerbastei erhebt sich gleich hinter der Matthiaskirche. Der Architekt Frigyes Schulek vermischte von 1899-1905 verschiedenste Baustile, weil er meinte, daß diese gerade zu der von Ihm umgebauten Kirche passen. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über den Stadtteil Pest.

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Freiheitsbrücke

Die Brücke wurde anläßlich der Feierlichkeiten des 1000. Jahrestages der Landnahme 1896 übergeben. Sie war die dritte unter den fertiggestellten Brücken. Ursprünglich hieß sie Franz-Joseph-Brücke. Den letzten Nagel hämmerte Kaiser Franz Joseph selbst in die Brücke. Diese Brücke fiel auch dem zweiten Weltkrieg zum Opfer und wurde wiedererbaut.



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Gellertberg

Der Gellértberg ist 235 m hoch. Auf seinem Gipfel befindet sich eine 14 m hohe Freiheitsstatue.



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Parlament


Das riesige Bauwerk sollte nach dem Willen seiner Planer an die englischen „Houses of Parliament“ erinnern und sich an der dort funktionierenden Demokratie orientieren. In Wirklichkeit geriet das ungarische Parlamentsgebäude um einiges größer als sein Vorbild und sogar noch größer als das Weiße Haus in Washington. Der Bau wurde im Dezember 1880 beschlossen. Imre Steindl schuf von 1885 bis 1902 eines der damals größten Bauwerke der Erde. Das Parlament wurde 268 m lang, 118 m breit und 96 m hoch. Das Gebäude hat 27 Tore und 691 Räume, alle Treppen sind zusammen 20 km lang.





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Kettenbrücke

Die erste ständige Donaubrücke, ein Wahrzeichen von Budapest, wurde auf Anregung des Grafen István Széchenyi 1839-1849 erbaut. Die Brücke wurde ebenfalls im 2. Weltkrieg von den Deutschen gesprengt und genau am hundertsten Jahrestag der ersten Brückenweihe am 20.11.1949 erneut dem Verkehr übergeben. Der 350 lange Tunnel, der durch den Burgberg führt, wurde 1856 dem Verkehr übergeben.

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Margareteninsel


Die Margareteninsel ist das beliebteste Naherholungsgebiet mitten in der Stadt und mitten in der Donau. Die Insel ist insgesamt ca. 2,5 km lang und bis zu ca. 500 m breit. Folgende Sehenswürdigkeiten befinden sich auf der Margareteninsel: Der Rosengarten mit mehr als 2500 verschiedenen Rosensorten, die Freilicht-bühne, die über 2.500 Besuchern Platz bietet, das Prämonstratenser-Kloster mit der St. Michaelskirche, der Japanische Garten mit einem kleinen Seerosenteich und das Palatinius-Strandbad.



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Matthiaskirche

Die Matthiaskirche, auch Krönungskirche genannt, ist die beliebteste Kirche Budapests und befindet sich auf dem Dreifaltigkeitsplatz. Sie wurde 1255-1269 im Stil des Übergangs von der Spätromantik zur Gotik für die deutschen Bürger von Buda erbaut, wurde im 16. Jhd. von den Türken zerstört und von 1874-1896 von dem Architekten Frigyes Schulek so umgestaltet, wie sie seiner Meinung nach im 13. Jdh. ausgesehen hat.


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Westbahnhof


Die Glasfassade des Westbahnhof (Nyugati Pályaudvar). Auch, wenn er in Pest, also im Osten, liegt heisst er so, da von hier die Züge in Richtung Westen, vor allem Wien, abfuhren.

 

 




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Die Redoute

Ein im Stil der Romantik erbautes Konzert- und Ballhaus. Es liegt (mit dem Vigadó tér dazwischen) direkt an der Donau.

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Gellertbad


Das prunkvoll ausgestattete Jugendstilbad mit der Glaskuppel entstand 1918. Es ist mit unzähligen Säulen, Figuren, Mosaiken und Ornamenten verziert und eigentlich ein Jugendstil-Museum.

 



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Burg Vajdahunyad

Die Burg Vajdahunyad im Stadtwäldchen (Városliget). Sie war zur Jahrtausendfeier aus Pappe aufgebaut, jedoch fanden die Budapester sie so schön, dass sie noch einmal aus Stein gebaut wurde. Es ist ein märchenhaftes Werk aus vier verschiedenen Stilrichtungen, die sich jedoch gut ineinander fügen.

 

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Heldenplatz


Der größte und architektonisch ausgeglichenste Platz von Budapest bildet einen imposanten Abschluß der Andrássy út. Das Museum der Bildenden Künste (1906) auf der linken Seite des Platzes ist mit seinen 120.000 Exponaten eine der bedeutendsten ungarischen Kunstsammlungen. In diesem Gebäude befindet sich auch die größte spanische Sammlung außerhalb Spaniens. Das Millenniumsdenkmal wurde zur Tausenjahrfeier der ungarischen Landnahme errichtet. Im Zentrum der halbkreisförmigen Säulenhalle steht auf einer 36 m hohen Säule die Bronzestatue von Erzengel Gabriel, der der Legende zufolge dem Staatsgründer König Stephan I. im Traum erschienen ist und die Krone übergab Vor dem Denkmal befindet sich das Denkmal der Nationalhelden (Grab des unbekannten Soldaten)